Tipps für eine Live-Online-Beratung
Ein Großteil der Allgemeinmediziner ist der Meinung, dass es ihnen an digitalen Kompetenzen mangelt, und die meisten Allgemeinmediziner wollen ihre digitalen Kompetenzen weiter ausbauen. Dies geht aus den jüngsten Forschung Von der GP Social Fund Foundation. Image-Telefonie ist eine der am schlechtesten bewerteten Fähigkeiten und eine Tätigkeit, die Hausärzte lieber vermeiden. Das ist schade, denn Image-Calling mit Patienten bringt viele Vorteile mit sich. Sophie erklärt Ihnen in diesem Blog, worin diese Vorteile bestehen, und gibt Ihnen einige Tipps, damit Ihre Live-Online-Beratungen ein Erfolg werden.
Live-Online-Beratungen sind zeit- und kostensparend, weil die Reisezeit entfällt und die Gespräche oft kürzer und inhaltlicher sind (weniger Geplauder). So können Sie an einem Tag mehr Gespräche führen. Da ein Gespräch weniger Zeit in Anspruch nimmt, können Sie bei Bildanrufen mehr Gespräche mit demselben Patienten einplanen, so dass dieser regelmäßig medizinischen Rat erhält und Sie die Arzt-Patienten-Beziehung pflegen können. Außerdem sind Live-Online-Konsultationen für Patienten, die weniger mobil sind, leichter zugänglich, da sie leichter mit einem Arzt in Kontakt treten können. Aber auch für Patienten, die am anderen Ende des Landes leben, ist es jetzt einfacher, fachärztliche Hilfe zu erhalten. Und schließlich können sich manche Patienten besser und leichter ausdrücken, weil sie sich in ihrer gewohnten Umgebung befinden.
Klingt gut, oder? Aber wie führt man eine solche Live-Online-Beratung durch? Denn wenn Sie erst einmal wissen, wo alle Knöpfe Ihrer Videogesprächs-App sind, sind Sie noch nicht am Ziel. Eine Live-Online-Beratung erfordert einen anderen Ansatz als eine Beratung im physischen Beratungsraum. In diesem Blog gibt Ihnen Sophie Silverman (2014) in Anlehnung an ihr Beratungsmodell einige praktische Tipps für den Einstieg. Für jeden Schritt dieses Modells hat sie einige Tipps, wie Sie diese Beratungsaufgabe live online anwenden können.
Konsultationsaufgabe 1: Start der Online-Konsultation
Die Beratung beginnt schon vor dem Eintreffen des Patienten - nämlich in der Vorbereitungsphase! Eine Image-Calling-Beratung umfasst einige neue Schritte. Zunächst prüfen Sie, ob Sie selbst für die Online-Beratung bereit sind. Die richtige Ausrüstung ist entscheidend. Verfügen Sie über eine Webcam, eine stabile Internetverbindung und ein Headset oder Kopfhörer? Schließlich wollen Sie bei einem Videogespräch kein abgehacktes Bild haben. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arbeitgeber darüber, wenn Sie nicht über die richtige Ausrüstung verfügen.
Bei einer Vor-Ort-Beratung sind Sie verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Sie und Ihr Beratungsraum professionell aussehen. Das Gleiche gilt für eine Live-Online-Beratung. Was sehen die Patienten zum Beispiel im Hintergrund? Wie stellen Sie sicher, dass Sie gut zu sehen sind? Und wie schaffen Sie ein professionelles Erscheinungsbild? Prüfen Sie, ob Sie sich gut präsentieren mit diesen Tipps für digitale Präsentationstechniken.
Schließlich möchten Sie nicht, dass ein Patient die Sitzung betritt, wenn Sie nicht bereit sind - oder noch schlimmer - wenn Sie noch mit einem anderen Patienten sprechen. Nutzen Sie also immer das digitale Wartezimmer bzw. die Lobby, damit Sie entscheiden können, wen Sie zu Ihren Online-Sitzungen zulassen und wann.
Sind Sie bereit für die Live-Online-Sitzung? Sehr gut! Vergessen Sie nicht, sich zu vergewissern, dass der Patient auch bereit ist. Sie möchten nicht, dass der Patient nicht in die Sitzung kommt und Sie viel Zeit darauf verwenden müssen, wodurch sich alle nachfolgenden Gespräche in die Länge ziehen.
Um technische Probleme zu vermeiden, ist es sinnvoll, dem Patienten vor Beginn der Live-Online-Konsultation eine Einladungs-E-Mail mit Teilnahmeanweisungen zu schicken. Muss der Patient eine App installieren? Gibt es einen direkten Link zur Sitzung? Welche technischen Voraussetzungen muss das Gerät des Patienten erfüllen? Und was sind häufige Fragen und technische Probleme?
Konsultationsaufgabe 2: Einholung von Informationen
In der zweiten Konsultationsaufgabe erkundigen Sie sich beim Patienten nach der Art, dem Ursprung und dem Verlauf der Beschwerden und besprechen die gegenseitigen Erwartungen. Bei einer Konsultation vor Ort beobachten Sie den Patienten, wenn er den Raum betritt, und beginnen dann mit dem Gespräch. Online ist es schwieriger, den Patienten zu beobachten oder sich über die Beschwerden klar zu werden. Aber keine Sorge, der große Vorteil einer Live-Online-Konsultation ist die Möglichkeit, die Beschwerden oder Informationen visuell darzustellen, indem Sie Inhalte freigeben und dem Patienten die Möglichkeit geben, sie mit Anmerkungen zu versehen. Auf diese Weise können Sie den Patienten stärker in das Gespräch einbeziehen.
Wenn Sie wissen wollen, welche Beschwerden der Patient hat, können Sie ihn z. B. eine Tabelle ausfüllen lassen, etwas auf die Tafel schreiben oder auf den Bildschirm zeigen. Klingt das alles ein bisschen abstrakt? Dann sehen Sie sich unten einige Beispiele für PowerPoint-Folien an. Sie sehen, Anschauungsmaterial verdeutlicht eine Menge 😉.
Konsultationsaufgabe 3: Körperliche Untersuchung
Nicht alle Beschwerden lassen sich online gleich gut untersuchen und nicht alle Patienten mögen eine Online-Konsultation. Daher ist es am besten, wenn die Arzthelferin bei einer telefonischen Terminvereinbarung festlegt, ob der Termin online oder vor Ort stattfinden soll. Es kann auch sinnvoll sein, eine Online-Konsultation zu vereinbaren, bei der die Patienten ein offenes Gespräch mit Ihnen als Arzt führen können. Falls erforderlich, können Sie einen Folgetermin vor Ort vereinbaren.
Ist eine Online-Konsultation geplant, die eine körperliche Untersuchung erfordert? Dann fangen Sie nicht einfach an. Beruhigen Sie zunächst den Patienten und erklären Sie ihm genau, was Sie untersuchen wollen und warum. Es gibt einige Tipps, die die Online-Untersuchung erleichtern:
- Geben Sie dem Patienten klare Anweisungen zur Durchführung der körperlichen Untersuchung. Worauf sollte der Patient achten? Welche Handlungen sollte der Patient ausführen? Und was sollte der Patient vor der Kamera zeigen?
- Bitten Sie um Hilfe! Befindet sich eine Vertrauensperson in der Nähe des Patienten? Wenn ja, fragen Sie diese Person, ob sie mit Ihnen Bereiche betrachten möchte, die der Patient selbst nicht leicht erreichen kann (z. B. den Rücken).
- Nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen, die der Patient zu Hause hat. Besitzt jemand ein eigenes Blutdruckmessgerät? Oder vielleicht eine Smartwatch, die die Herzfrequenz messen kann?
- Haben Sie Patienten mit chronischen Beschwerden? Gerade für sie ist eine Live-Online-Konsultation von großem Wert. Vereinbaren Sie online Folgetermine und lassen Sie die Patienten bestimmte Ergebnisse oder Messungen online verfolgen.
Konsultationsaufgabe 4: Erläuterung, Planung und Beratung
Im vierten Schritt stellen Sie die Diagnose und teilen dem Patienten Ihren Befund mit. Wie bereits erwähnt, besteht ein großer Vorteil einer Live-Online-Konsultation darin, dass Sie Ihren Befund und Ihre Diagnose visualisieren können. Natürlich können Sie selbst mündlich erklären, was los ist, aber es ist viel einfacher und klarer, wenn Sie ein Video oder ein Bild zeigen.
Zeigen Sie zum Beispiel ein kurzes Video, in dem Sie ein bestimmtes Leiden erklären. Oder teilen Sie ein Bild, auf dem Sie genau erklären können, was mit dem Patienten los ist. Werden Sie dann einen Behandlungsplan ausfüllen? Dann teilen Sie Ihren Bildschirm mit dem Patienten, damit er sich das Video gemeinsam mit Ihnen ansehen kann. Auf diese Weise kann der Patient Sie auch leichter darauf hinweisen, wenn etwas unklar ist.
Konsultationsaufgabe 5: Beendigung der Online-Konsultation
Die letzte Phase ist der Abschluss des Gesprächs. Bei Videotelefonaten mit Patienten ist es besonders wichtig, zu überprüfen, ob der Patient alles richtig verstanden hat. Fassen Sie das Gespräch zusammen, nennen Sie die nächsten Schritte, bewerten Sie und planen Sie Raum für Fragen ein. Auch hier ist es gut, sich alle Schritte zu vergegenwärtigen. Schreiben Sie also auf, was Sie und der Patient gemeinsam besprochen haben, und zeigen Sie es dem Patienten. So haben Sie sofort eine Übersicht, auf die Sie bei Folgeterminen zurückgreifen können.
Beratungsaufgaben 6 und 7: Struktur schaffen und Beziehung aufbauen
Während der Konsultation ist es wichtig, für Struktur zu sorgen und eine Beziehung zum Patienten aufzubauen. Wenn Sie die Tipps auch auf die anderen Aufgaben der Konsultation anwenden, sorgen Sie automatisch für eine strukturierte Sitzung und ein angenehmes Umfeld für den Patienten.
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